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Schüler helfen ehemaligen Zwangsarbeitern und anderen NS-Opfern in Kiew, Minsk und Moskau.

Meine Begegnung mit ehemaligen Zwangsarbeitern.

Briefe von zwei Berliner Schülerinnen.

Peggy schrieb am 4. Mai 2004:

Vor kurzem kamen zwei ehemalige Zwangsarbeiter aus Weißrussland nach Deutschland und erzählten uns, wie es ihnen im zweiten Weltkrieg ergangen ist.

Arnold Kozlovskij mußte in Neustrelitz in einer Holzverarbeitungsfabrik arbeiten. Er war damals erst 14 Jahre alt. Auch Evgenij Gusev wurde nach Deutschland verschleppt, aber in ein Konzentrationslager gebracht.

Nach diesen Erzählungen habe ich darüber nachgedacht, wie man diesen Menschen, die solch schreckliche Dinge erlebt haben, helfen kann: Während sie zu Besuch waren, war ich zu beiden sehr freundlich und habe sie wie Landsleute behandelt. Ich habe sie sehr lieb gewonnen. Eine Freundin und ich nannten sie immer ‚unsere beiden Opis‘ und als sie zum Abschied lächelten, hat uns das sehr berührt. Dies waren für mich Augenblicke, sehr schöne Augenblicke.

Ich werde weiterhin versuchen, mit ihnen in Kontakt zu bleiben, weil ich ihnen das Gefühl geben möchte, daß auch die deutschen Jugendlichen daran interessiert sind, eine Brücke in die Vergangenheit zu bauen, in Frieden leben zu können und ihnen zu zeigen das sie mit ihrem Schicksal nicht allein sind.

Yvonne schrieb am 8. Mai 2004:

Meine Begegnung mit den, uns vorgesellten ehemaligen Zwangsarbeitern, war mit neu gewonnen Eindrücken und viel Respekt verbunden. Respekt aus dem Grunde, weil ich es beachtlich und sehr mutig finde, es im Alter von über siebzig Jahren nochmals zu wagen, in das Land zurückzukehren, in dem sie soviel Leid und Schmerz zugefügt bekamen.

Unglaublich für mich war auch die Tatsache, daß sie, trotz allem, eine so selbstverständlich loyale Meinung zu und über das Land haben, welches sie so viele Verluste und Kraft gekostet hat.

Mich berührten die Geschichten der beiden sehr, weil sie für mich herauskristallisierten, wie viel schlimmes ihnen körperlich und vor allem seelisch zugefügt wurde und wie sehr sie leiden mußten. Es ist für mich unglaublich zu sehen, wie zwei alte Leute es schaffen konnten, nachdem sie früher unter den schlimmsten Umständen, unter Schmerzen, Trauer und ohne Gewißheit, ob die Familie noch lebt, zu überleben und zu sehen, wie sie heute ein ‚geregeltes‘ Leben führen.

Ich bin sehr stolz sagen zu können, daß ich diese zwei Menschen kennenlernen durfte, da die späteren Generationen nicht mehr die Möglichkeit haben werden, solche Erfahrungen selbst zu machen. Das es mich noch erreicht hat, berührt und fasziniert mich. Dafür danke ich dem KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V. und auch meiner Schule, daß sie mir das ermöglichen konnten.

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