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Schüler helfen ehemaligen Zwangsarbeitern und anderen NS-Opfern in Kiew, Minsk und Moskau.

60. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald gefeiert.

Lange haben die Moskauer Schüler diesen Höhepunkt vorbereitet. Larisa Petrovna Kompanischtschenko vom Moskauer Verband der ehemals minderjährigen KZ-Häftlinge hat sich sehr über das Angebot der Schüler, an der Festveranstaltung anläßlich der 60jährigen Befreiung des KZ-Buchenwald mitzuwirken, gefreut.

Rustem fertigte zu diesem Anlaß eine Ausstellungstafel über die Lebensbedingungen in deutschen Konzentrationslagern während der faschistischen Diktatur an. Die Materialien hierzu hat er sich selbst aus einem kleinen Museum beschafft, welches er zufällig auf einer Fahrt in die Umgebung von Moskau entdeckt hatte. Die Tafel wurde am Poklonnaja Gora, dem Berg des Kniefalls vor den Opfern der faschistischen Eroberer, ausgestellt.

Die Moskauer Schüler hatten in der Tonwerkstadt ihrer Schule 60 kleine Friedenstauben aus Ton geformt, 60 Kästen mit russischem Konfekt gekauft und kleine Anschreiben verfaßt, in denen sie über unser Projekt informierten. Alles sollte ehemaligen Zwangsarbeitern am 14. April überreicht werden.

In dem kleinen Anschreiben der Schüler heißt es:

Heute, am „Tag der Häftlinge faschistischer Konzentrationslager“ sind wir mit Ihnen, weil wir Ihr schweres Schicksal kennen, weil wir uns erinnern wollen, Ihren Mut und Seelenstärke bewundern und weil wir wissen, wie schwer es auch heute ist zu überleben... Wir wollen Ihnen helfen, einkaufen gehen, im Haushalt helfen, für sie ausdrucken und vervielfältigen und noch mehr. Diese Hilfe kann einmalig sein oder fortdauernd.

Und wir wollen Ihre Erinnerungen aufschreiben. Das ist wichtig für uns alle, die Jugend und unser ganzes Land. Uns helfen Berliner Schüler und die deutsche Organisation KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V. Solche Schülergruppen gibt es auch in Kiew und Minsk. Nehmen Sie unsere Hilfe an! Rufen Sie uns an!

Schon einen Tag zuvor haben einige Schüler Larisa Kompanischenko dabei geholfen, einen Imbiß für die ehemaligen Zwangsarbeiter für den Feiertag vorzubereiten. Mit dem Schulbus wurden Lebensmittel gekauft, bei Larisa Kompanischenko zu Hause gemeinsam gekocht.

Am Feiertag sind alle zusammen mit dem Autobus losgefahren, auch Freiwillige von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste waren mit dabei. Die jungen Leute haben sich kennengelernt und wollen auch in der Zukunft zusammenarbeiten. Zusammen mit ehemaligen Zwangsarbeitern sind schöne Fotos entstanden.

Nach dem Gottesdienst wurden die Geschenke übergeben, die Moskauer Schüler haben Gedichte und eigene Ansprachen vorgetragen.

Rustem sagte:

Viele waren Kinder, … junge Menschen, die gerade erst ins Erwachsenenleben getreten waren. Viele waren so alt wie wir oder etwas älter … Es ist schwer sich etwas vorzustellen, was einen persönlich nicht selbst passiert ist. Entgegen alles menschlichen Gewissens und Moral, entgegen internationaler Konventionen und Abmachungen sind Jugendliche und Kinder zu Opfern geworden.

Auszug aus dem Gedicht „Rodina“ („Heimat“) der 69jährigen Ada Viktorovna, die als Kind im KZ Alitus als Blutspender für deutsche Soldaten missbraucht wurde, vorgetragen von Katja:

ERDE, gib allen Lebenden VERSTAND
Gib STÄRKE denen, die BEHÜTEN können,
GÜTE dem, der GUT zu den Schwachen ist,
GIB allen den GEIST, das Vergangene nicht zu vergessen.

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