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Schüler helfen ehemaligen Zwangsarbeitern und anderen NS-Opfern in Kiew, Minsk und Moskau.

„Lieder für den Frieden“.

Berliner und Minsker Jugendliche singen mit NS-Opfern aus Minsk Friedenslieder.

Eine Vorschau von Jan Illig.

Bereits im Juni 2004 haben wir zusammen mit der Freien Waldorfschule Berlin-Südost und der 137. Minsker Schule einen Antrag zur Beteiligung am Internationalen Schul- und Jugendwettbewerb „Europa für den Frieden – Frieden für Europa“, der vom Zukunftsfonds der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ ausgerichtet wird, eingereicht. Im November wurde unser „Singeprojekt“ neben 50 weiteren Projekten unter 200 Antragstellern von einer internationalen Jury als förderungswürdig ausgewählt.

Bis Mitte Februar 2005 sammeln unsere Projektschüler aus der Berliner Waldorfschule und der Minsker Schule deutsch- bzw. russischsprachige Friedenslieder, Lieder von Krieg und Frieden, Lieder aus den letzten 60 Jahren, welche die Menschen in Ost und West bewegt haben, die es lohnt, auch heute zu singen. Die Schüler arbeiten hierbei selbstständig, suchen in Bibliotheken, Liederbüchern, fragen Eltern, Freunde, Bekannte, ältere Menschen.

Es ist der Wunsch der Schüler in Minsk und Berlin auch nach Friedensliedern zu forschen, die bisher nur sie selbst kennen, Lieder aus der aktuellen Jugendkultur und Musikszene in Weißrußland und Deutschland. Chöre wurden in Minsk und Berlin bereits gegründet.

In Minsk betreut den Chor eine Musikabsolventin der Minsker Staatlichen Universität. Die ersten Proben haben schon stattgefunden. In Berlin ist der Chor gerade im Aufbau, am 4. Januar hat sich ein junger Chorleiter aus Frankreich vorgestellt, am 15. Januar, wenn die Projektkoordinatorin aus Minsk zu Absprachen nach Berlin kommt, wird an der Waldorfschule die erste Chorprobe stattfinden.

Während langer Nachmittage und, so ist zu hoffen, langer Abende werden die Schüler proben, in Minsk sogar zusammen mit NS-Opfern, länder- und generationsübergreifend etwas Gemeinsames schaffen, sich auf die beiden Begegnungen vom 29. April bis 6. Mai in Minsk und vom 17. Juni bis 24. Juni in Berlin vorbereiten. Wie und wo die gemeinsamen Auftritte in Minsk und Berlin stattfinden, ist bis jetzt offen.

Die Auftritte sollen auf jeden Fall viel Publikum erreichen, das ist wichtig für die Schüler und älteren Menschen und auch für ihr Anliegen – für den Frieden zu singen. Eintrittserlöse und Spenden kommen ehemaligen Zwangsarbeitern in Minsk zugute, eine Musik-CD wird aufgenommen und eine Sammlung deutscher, russischer und weißrussischer Friedenslieder in einer Broschüre erfaßt.

Die Schüler in Minsk und Berlin „brennen“ für ihr „Singeprojekt“, in Minsk auch deshalb, weil sie etwas gefunden haben, was sie noch enger an diejenigen bindet, denen sie bereits alltägliche Hilfe leisten, denn die betagten NS-Opfer können selbst etwas beitragen auf den gemeinsamen Proben und Treffen mit den Schülern, können etwas ihre düstere Vergangenheit verdrängen.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch darauf verweisen, daß es uns sehr am Herzen liegt, die Minsker im Juni so zu empfangen, wie die Berliner aller Voraussicht nach im Mai empfangen werden. In Berlin ist es schwerer, öffentliches Interesse für das „Singeprojekt“ zu wecken. In dieser Beziehung benötigen wir noch Hilfe und suchen vor allem nach zentralen und preiswerten Unterkunftsmöglichkeiten in Berlin, vielleicht Gästehäuser oder Wohnheime. Es ist wichtig, daß die Jugendlichen zusammen untergebracht werden, so können sie auch an den Abenden die Zeit mit den deutschen Gastgebern verbringen, singen und sich austauschen.

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